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Die Linotype

Die im Museum aufgestellte Setzmaschine des Typs "Linotype" stammt aus der Freudenstädter Schriftsetzerei Bernhard Keller.
Es handelt sich um das Modell 4, das mit nur einem Magazin ausgestattet ist.
Hergestellt wurde die Maschine vermutlich noch vor dem 1. Weltkrieg.

Ottmar Mergenthaler, ein gelernter Uhrmacher aus dem Großraum Pforzheim, baute diesen Maschinentyp erstmalig 1886 in Baltimore/USA und ermöglichte damit das schnelle Gießen ganzer Textzeilen.

Das Besondere an diesem Maschinentyp sind die frei umlaufenden Matrizen, also die Buchstaben-Gießformen. Diese fallen nach Tastendruck aus dem Magazin, werden zu einer Zeile zusammengestellt, zum Gießrad transportiert und dort abgegossen. Nach dem Guss werden die Matrizen automatisch wieder in das Magazin zurück sortiert.
Mit dieser Technik wird jeweils eine Zeile am Stück gegossen - auf englisch eine "line of type": - daher der Name "Linotype".

Diese Maschinen wurden sofort ein großer wirtschaftlicher Erfolg, hunderte Handsetzer wurden arbeitslos oder mussten sich zum Maschinensetzer ausbilden lassen.
Der traditionelle Handsatz lohnte sich nur noch für kleinere Drucksachen (sog. Akzidenzsatz) und besonders komplexe Satzaufgaben.

Die Linotype-Maschine können wir Ihnen auch in zwei Videos vorstellen:
Links der Beitrag von Steffen Zeile; rechts der Film von Diet Rahlfs: